
Iron Maiden
Wenn mal wieder die Rede von der Band mit dem hässlichsten Maskottchen der Welt die Rede ist, dann sind damit keineswegs die Rolling Stones und wahlweise Keith Richards oder Mick Jagger gemeint. Die Rede ist vielmehr von Iron Maiden und Eddie. Iron Maiden wurden 1975 von Steve Harris gegründet. Eigentlich wollte er Fußball spielen, aber der Vier-Saiter sagte ihm dann doch mehr zu. Harris spielte in verschiedensten Pub-Bands, die mal Gypsy's Kiss und mal Smiler hießen - allesamt aber keine Zukunft hatten. Das hatte wohl auch Harris erkannt. Er und die Mitstreiter, die sich um ihn versammelt hatten, nannten sich von nun an Iron Maiden und hatten ihren ersten Live-Auftritt in einem Pub namens The Cart&Horses. Das war 1976 und seit dieser Zeit reißen Iron Maiden unzählige Gigs und Konzerte in Pubs, Bars, auf Stadtfesten und anderen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten ab. Immer wieder werden sie Plattenfirmen mit immer neuen Demos vorstellig, aber zu einer beiderseitigen Vertragsunterzeichnung kommt es nie. Derweil dreht sich das Personal-Karussell munter weiter. Es kommt auch nicht zum Stillstand, als es 1979 dann doch zu einem Plattenvertrag langt.
Ihr erstes und selbsbetiteltes Album wird von Metal-Fans frenetisch gefeiert. Mit ihrer ersten Single Running Free treten sie sogar live bei BBCs Top of the Pops auf. Dann folgt eine UK-Tour im Vorprogramm von Judas Priest, sowie eine Europatour mit KISS. Iron Maiden sind nicht zu stoppen. Unmittelbar im Anschluss nehmen sie ihre zweite Scheibe auf. Auch Killers wird ein riesiger Erfolg und in der Konsequenz geht die Band erstmalig in ihrer Geschichte auf Welt-Tournee. Dann erfolgt ein Sänger-Wechsel, der sich für Iron Maiden im Nachhinein als reinster Glücksgriff herausstellen sollte. Für Paul Di'Anno kommt Bruce Dickinson. Und das erste Album mit ihm, dem neuen Sänger katapultiert Iron Maiden in die Liga der global bekannten und verdienenden Superstars. Das 1982-er Machwerk The Number of the Beast gilt vielen bis heute als eines der Metal-Alben überhaupt - viele der auf diesem Album enthaltenen Stücke gelten als Heavy-Metal-Evergreens und wer heutzutage etwas von True Metal verlauten lässt, der bezieht sich auch auf Number of the Beast.
In dieser Besetzung nehmen Iron Maiden insgesamt fünf Studio- und zwei Live-Alben auf. Jedes dieser Alben gilt nicht nur Fans als Meisterwerk. Nach fast einem Jahrzehnt ununterbrochenen Tourens allerdings ist bei den Maiden erstmal die Luft raus. Erst geht ein Gitarrist und nach den Alben No Prayer for the Dying und Fear of the dark entscheidet sich Sänger und Aushängeschild Dickinson für eine Abstecher in Solo-Gefilde. Nachfolger wird Blaze Bayley von Wolfsbane. Die mit ihm aufgenommenen Alben Nummer zehn und elf allerdings verkaufen sich schlechter als alles andere in der Iron Maiden-Geschichte - die entsprechende Promo-Touren werden zu Desastern vor halb leeren Hallen. Aus ganz unterschiedlichen Überlegungen heraus, die sehr wahrscheinlich auch finanzieller Natur gewesen sind, wird eine Wiedervereinigung mit Dickinson geplant, angestrebt und im Jahr 2000 schließlich verwirklicht. Ein neues Album ist auch schnell aufgenommen und Brave New World lässt Maiden -Fans an den CD-Tresen dieser Welt wieder Schlange stehen.
2003 veröffentlichen Iron Maiden ihr bislang dreizehntes Studioalbum Dance of Death. Ansonsten verwöhnen sie die Fans mit Live-Auftritten einerseits und der Veröffentlichung reich bebildeter Altlasten auf DVD andererseits. Für die kommenden Jahre sind zwar weitere Veröffentlichungen geplant - musikalische Innovation allerdings darf man von den Maiden wohl nur bedingt erwarten. Und das ist auch gut so - Eddie ist ja auch nicht mehr der Jüngste...

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